Adler-Apotheke: Lieferengpässe von Arzneimitteln

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Adler Apotheke:
Lieferengpässe von Arzneimitteln

<b>Adler Apotheke:</b><br/>Lieferengpässe von Arzneimitteln

Eine große Herausforderung für die Adler Apotheke

Die Adler Apotheke wurde 1949 von meiner Großmutter Liddy Neumann in Neutraubling eröffnet und wird heute von mir gemeinsam mit meiner Tochter Stefanie geführt.

Sicherlich war es in der Nachkriegszeit keine leichte Aufgabe, genügend Arzneimittel zu beschaffen. Nie hätte ich daran gedacht, dass nochmals so große Probleme auf Deutschland, auf uns Apotheker und letztendlich auf die Patienten zukommen könnten.

"Lieferengpässe: Jedes zweite Rezept betroffen!"

apotheke adhoc vom 13.02.2023 - Das Ergebnis einer Umfrage unter Apotheken, die ein Apothekerverband durchgeführt hat.

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Apotheker Christoph Amann und Apothekerin Stefanie Amann (Tochter) sind hocherfreut: Eine dringend erwartete Lieferung Fiebersäfte ist eingetroffen.

Das Ergebnis der vorgenannten Umfrage kann ich bestätigen. Immer mehr Arzneimittel von pharmazeutischen Herstellern können nicht geliefert werden. Die Adler Apotheke hat zur Zeit 422 „Defekte“ - also Arzneimittel, die wir gerne bestellen würden, aber nicht bekommen.

Das Thema „Lieferengpässe“ hat bei uns höchste Priorität und das Management dieser Engpässe macht inzwischen einen großen Teil unserer Arbeit aus.
Der größte zeitliche Aufwand ist die Nachfrage bei der Recherche nach noch lieferbaren Arzneimitteln bei Großhändlern und Herstellern. Es muss überlegt werden, auf welche Arzneimittel ausgewichen werden kann. Das kann eine andere Darreichungsform, eine andere Wirkstärke oder sogar ein anderer Wirkstoff sein. Dies erfordert natürlich Rücksprache mit dem verordnenden Arzt. Die Rezepte müssen geändert werden und viele nochmals in der Arztpraxis zur Änderung vorgelegt werden. Außerdem ist der Aufwand bei der Beratung der Patientinnen und Patienten enorm gestiegen, weil bei einem Umstieg auf ein alternatives Medikament besonders gründlich aufgeklärt werden muss.

Welche Medikamente sind von Lieferengpässen betroffen?

Es fehlen leider nicht nur Fiebersäfte, wie schon oft in den Medien berichtet. Lieferengpässe gibt es auch bei sehr vielen anderen Medikamenten wie z.B. Antibiotika, schmerzstillenden Zäpfchen, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Säureblocker, Hustenmittel, sogar auch bei Zytostatika und bei vielen anderen Medikamenten. Der Mangel an Fiebersäften und Zäpfchen ist erschreckend und es macht mich als Apotheker betroffen, wenn ich einem fiebernden Kind und seinen Eltern nicht angemessen helfen kann.

Alle 11 Tage leisten wir Apotheken-Notdienst. Besonders an diesen Tagen wird mir oft „mulmig“, wenn ich bemerke, dass die Säfte aufgrund erhöhter Nachfrage zur Neige gehen und am Sonntag keine weiteren Apotheken geöffnet haben, zu denen ich die Patienten schicken könnte.

Die fiebersenkenden Arzneimittel sind eigentlich sehr preisgünstig. Allerdings ist dieser von der Gesundheitspolitik eingeforderte niedrige Preis auch eine Ursache für den Engpass. Die meisten Hersteller stoppten die Produktion von Fiebersäften für Deutschland, weil die Produktion durch den niedrigen Preis nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden konnte. Die wenigen, noch übrig gebliebenen Hersteller konnten die Nachfrage an Fiebersäften nicht mehr decken, auch weil der Bedarf an den Säften Ende 2022 im Vergleich zum Vorjahr sieben Mal so hoch war. Der Grund dafür sind nachgeholte Infektionen bei Kindern nach Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen.

Die Hauptursache für die Mangellage sind aber Fehlentwicklungen in der Vergangenheit:
Die Wirkstoffproduktion für den Weltmarkt wurde aus Kostengründen in Betriebe nach China oder Indien verlegt. Dort wurden aufgrund der Coronapandemie Produktionen stillgelegt oder Lieferketten rissen ab. Die Politik muss dafür sorgen, dass Wirkstoffe und Arzneimittel wieder verstärkt in der Europäischen Union produziert werden, auch unter Einhaltung von hohen Sozial- und Umweltstandards.

Ich befürchte, dass wir in den Apotheken noch länger mit Nichtverfügbarkeiten und Lieferproblemen zu kämpfen haben werden.

Dass aus den bestehenden Lieferengpässen noch kein Versorgungsnotstand geworden ist, ist zu einem großen Teil den Apotheken zu verdanken. Sie sind stets bemüht, Alternativen zu finden. Viele schwer zu beschaffende Arzneimittel werden auch über die internationale Apotheke aus dem Ausland importiert.

Eines kann ich jedoch versichern:
Wir werden immer versuchen, eine Lösung für unsere Patientinnen und Patienten zu finden. Bisher ist uns dies auch immer gelungen!

Christoph Amann
Adler Apotheke Neutraubling

Verantwortlich für den Inhalt:

Adler Apotheke
Christoph Amann e.K.
Sudetenstraße 34
93073 Neutraubling

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